Atelierhaus extern 2010


Exkursionen und Ausstellungsbesuche

 Die grünen Titel sind Inhaltsangaben und keine Links zu den Themen auf dieser Seite.

 

1. Max Ernst Museum, Brühl / David Lynch - Dark Splendor

 

2. Biennale für Internationale Lichtkunst (Unna)

 

3. Emscherkunst 2010

 

4. Quadriennale Düsseldorf

 

PPP:  2009 / 2010 / 2011 / 2012 / 2013 / 2014

 

Atelierhaus Extern:  2007-2009 / 2010 / 2011 / 2012 / 2013 / 2014

 


Max Ernst Museum Brühl / David Lynch - Dark Splendor

20. März 2010

Zwei David Lynch-Fans
Zwei David Lynch-Fans

 

David Lynch – Dark Splendor
Raum Bilder Klang
22.11.2009 - 18.4.2010


Das Max Ernst Museum Brühl des LVR zeigte erstmals in einem deutschen Museum Kunstwerke des amerikanischen Kultregisseurs David Lynch, der für seine bildmächtigen Filme, wie "Der Elefantenmensch", "Blue Velvet", "Wild at heart", "Lost Highway" oder die Fernsehserie "Das Geheimnis von Twin Peaks" bedeutende Auszeichnungen erhielt. Themen, Motive und Formenrepertoire seiner bildkünstlerischen Arbeiten und seiner Filme durchdringen sich wechselseitig.
In der Ausstellung wurden Gemälde, Aquarelle, Lithographien, Zeichnungen, Fotografien sowie eine Rauminstallation gezeigt. Parallel dazu präsentierte das Max Ernst Museum Brühl des LVR eine Reihe kaum bekannter Kurzfilme aus der Akademiezeit des Regisseurs. In seinen verstörenden Bildern führt er den Betrachter in eine Welt, in der das Abgründige und Unerklärliche regiert. Dunkle, gedeckte Farben, Perspektiv- und Proportions-

verschiebungen und die Kombination von Gegenständen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, zusammen im Bild jedoch eine neue Aussage ergeben, sind charakteristisch für das bildkünstlerische Werk von Lynch.
Ständig wird die Seherwartung des Betrachters unterlaufen.

In Fotografien stillgelegter, von Rost zerfressener Industrieanlagen beschäftigt sich Lynch mit Zeit und Vergänglichkeit, aber auch Aktfotografien und irritierende Fotomontagen von dunkler, befremdender Erotik bereichern die Fülle seiner künstlerischen Visionen.
Die vom Max Ernst Museum Brühl des LVR in Zusammenarbeit mit dem Künstler sowie der Fondation Cartier pour l'art contemporain, Paris, realisierte Ausstellung gab einen breit gefächerten Einblick in das spannungsreiche Werk des weltbekannten Regisseurs.
Der begleitende Katalog von 352 Seiten mit 346 farbigen Abbildungen und Beiträgen von Werner Spies, Dietmar Dath, Stefanie Diekmann, Thomas W. Gaehtgens, Andreas Platthaus, Peter-Klaus Schuster ist für 34 € im Museumsshop erhältlich.

                                                       

                                                                              (Text: Max Ernst Museum, Brühl, leicht verändert)

 


Filmvorführungen in der Ausstellung:

 

Eraserhead (ca. 88 Min.)

 

4 Kurzfilme (ca. 45 Min.):

 

Six Men Getting Sick (1967, 4 Min., Farbe)

Als David Lynch an der Pennsylvania Academy of Fine Arts in den späten 1960er Jahren studiert, wird er sich bewusst, dass seiner Malerei zwei Dimensionen fehlen: die Bewegung und der Ton. Sein erster Film Six Men Getting Sick ist eine Mischung aus animierter Malerei und Gipsplastik. Mit diesem Film gewinnt er den ersten Preis beim jährlichen Wettbewerb der Kunstakademie.

 

The Alphabet (1968, 4 Min., Farbe)

In seinem nächsten Film experimentiert Lynch weiter und kombiniert animierte mit realen Sequenzen. Mit The Alphabet und dem Drehbuch zu seinem dritten Kurzfilm The Grandmother wird David Lynch beim American Film Institute, Center for Advanced Film Studies, einer Filmhochschule in Los Angeles, aufgenommen.

 

The Grandmother (1970, 34 Min., Farbe)

Der Film entsteht dank eines Stipendiums des American Film Institute. Auch in diesem Film werden teilweise animierte Bilder verwendet. Diese drei Kurzfilme sind bereits von einer für Lynch typischen filmischen Handschrift geprägt. Es herrscht eine mysteriöse Atmosphäre und eine surreal anmutende organische Bildwelt irritiert die Betrachter.

 

The Amputee (1973, 4 Min., Schwarz-Weiß)

Eine Frau mit amputierten Beinen schreibt einen Brief an einen Freund aus der Vergangenheit, währenddessen ihre Beinstümpfe von einem Arzt versorgt werden, von dem sie keinerlei Notiz nimmt.

In diesem Film beschäftigt sich Lynch mit dem ambivalenten Beziehungsgeflecht zwischen zwei Menschen. Zum ersten Mal erscheint er auch vor der Kamera.

(Texte: Max Ernst Museum, Brühl)

 

 

 

Die Sammlung - Max Ernst
Die Präsentation umfasst rund siebzig Schaffensjahre von Max Ernst: die dadaistischen Aktivitäten im Rheinland, die Beteiligung an der surrealistischen Bewegung in Frankreich, das Exil in den USA und schließlich die Rückkehr nach Europa im Jahr 1953. Neben Bildern aus der Frühzeit verfügt das Max Ernst Museum über die ehemalige Sammlung Schneppenheim, die nahezu das gesamte grafische Werk von Max Ernst umfasst. Ein weiterer Höhepunkt und zugleich "Herzstück" der Ausstellung sind die 36 "D-paintings", Geburtstags- und Liebesgeschenke von Max Ernst an seine Frau, die Künstlerin Dorothea Tanning, mit der er über drei Jahrzehnte lang verbunden war. Schließlich ist ein einmaliges Konvolut von über 700 fotografischen Dokumenten Bestandteil der Sammlung, die das Leben des Künstlers nachzeichnen.
Neben der Sammlung des Max Ernst Museums sind darüber hinaus umfang- reiche Dauerleihgaben der Kreissparkasse Köln zu sehen:

Ein einmaliges Ensemble von über 70 Plastiken erschließt das bildhauerische Werk über Jahrzehnte hinweg; sie stammen aus der persönlichen Sammlung des Künstlers.

 

Bilder vom Besuch der Sammlung Max Ernst

(42 Bilder)

Biennale für Internationale Lichtkunst (Unna)

Besuch des Zentrums für Internationale Lichtkunst und open light in privat spaces in Unna.

 

Keith Sonnier: Tunnel of Tears
Keith Sonnier: Tunnel of Tears

 

Das Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna ist das weltweit erste und einzige Museum, das sich ausschließlich der Lichtkunst widmet. Ende Mai 2001 in der ehemaligen Lindenbrauerei Unna eröffnet, findet die Lichtkunst hier eine Präsentationsfläche, wie sie faszinierender und wirkungsvoller nicht sein könnte: Weithin sichtbar durch seinen 52 Meter in den Himmel ragenden Schornstein bietet sich dieser zeitgenössischen Kunstform tief unter der Erde eine Fläche von insgesamt 2.400 Quadratmetern. Die labyrinthischen Gänge, Kühlräume und Gärbecken dieser einstigen Braustätte, in der zwischen 1852 und 1979 das traditionsreiche Linden-Adler-Pils gebraut wurde und die heute zu den insgesamt 25 so genannten Ankerpunkten der Route der Industriekultur" zählt, werden nun künstlerisch inszeniert und in neue Bedeutungshorizonte überführt. 

                                                                                                                                                                                                                                                       (Text: Zentrum für Internationale Lichtkunst, Unna)

 

Die ehemalige Lindenbrauerei, Zentrum für Internationale Lichtkunst (Gebäude ganz rechts)
Die ehemalige Lindenbrauerei, Zentrum für Internationale Lichtkunst (Gebäude ganz rechts)

open light in private spaces ist der Titel der weltweit ersten Biennale für Internationale Lichtkunst, die vom 28. März bis 27. Mai im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 stattfand. 60 Einwohner der Städte und Gemeinden Bergkamen, Bönen, Fröndenberg/Ruhr, Hamm, Lünen und Unna öffneten ihre privaten Räumlichkeiten für die Werke international renommierter KünstlerInnen.

In jeder der sechs beteiligten Städte waren jeweils zehn Privaträume zu besichtigen.

 

Julius Popp: Wasser-Lichtinstallation BIT.FALL in einen privaten Schwimmbad
Julius Popp: Wasser-Lichtinstallation BIT.FALL in einen privaten Schwimmbad

Bilder von der Exkursion

(64 Bilder)

Emscherkunst 2010, 18.9.2010

 

Unsere Route: Start an der Zweigertbrücke zwischen Karnap und Altenessen-Nord, Abstecher zu "Between the waters" und dann in entgegengesetzter Richtung nach Gelsenkirchen zum Nordsternpark zur Eröffnung der "Singenden Berge".

 

Bilder am Kanal, Essen, Zweigertbrücke (Petra Weifenbach und Axel Siefer)
Bilder am Kanal, Essen, Zweigertbrücke (Petra Weifenbach und Axel Siefer)

Quadriennale Düsseldorf 2010 /11

1. K21 Ständehaus
    AUSWERTUNG DER FLUGDATEN.
    Kunst der 80er. Eine Düsseldorfer Perspektive
    11.09.2010 – 30.01.2011


Kuratoren: Julian Heynen, Valeria Liebermann


Die Ausstellung „Auswertung der Flugdaten“ wirft ein Schlaglicht auf die Kunst der 80er Jahre aus Düsseldorfer Perspektive. Es werden Arbeiten von zehn heute international bekannten Künstlern präsentiert, die aus dem Umfeld der Akademie in Düsseldorf stammen. Ergänzt wird diese Auswahl mit Arbeiten von sieben Künstlern aus anderen Ländern, die ähnliche Haltungen, Ziele und Arbeitsweisen haben. Zu sehen sind fast 70 teils vielteilige Skulpturen, Installationen und Fotografien unter anderem von Richard Deacon, Katharina Fritsch, Andreas Gursky, Reinhard Mucha, Thomas Schütte und Jeff Wall.


Die 80er Jahre werden häufig als konservativ und in der Kunst als ereignislos verkannt. In Wirklichkeit kündigen sich in diesem Jahrzehnt radikale Umbrüche an. Der Ost-West-Konflikt löst sich langsam auf und das Zeitalter der Globalisierung wird in seinen Umrissen deutlich. Eine breitere Öffentlichkeit nimmt die zeitgenössische Kunst in bisher nie gekannter Weise wahr, sie wird nun zu einem wichtigen Teil der Kulturindustrie.

 

Ludger Gerdes, "Bau-Bild Böcklin", 1983
Ludger Gerdes, "Bau-Bild Böcklin", 1983

 

In Düsseldorf übt die Kunst der international ausgerichteten Szene der 60er und 70er Jahre etwa von Bruce Nauman, Daniel Buren, Marcel Broodthaers und anderen im Umkreis von Akademie und Galerien weiterhin ihren Einfluss aus. Jüngere Künstler wie Schütte, Mucha, Gerdes oder Fritsch vertrauen hier weniger dem scheinbaren Aufbruch einer neo-expressiven Malerei, wie sie damals weite Teile der deutschen Kunst bestimmt hat. Stattdessen versuchen sie, das kritische Potential der Avantgarde aufzunehmen, wollen es dabei aber nachhaltig erweitern und verändern. So erhalten beispielsweise das Bildhafte, die Metapher, die Erzählung, die Erinnerung und die Inszenierung ein neues Gewicht. In ihrer Kunst reflektiert diese späte Moderne sich selbst, öffnet sich aber gleichzeitig den Themen und Formen der zeitgenössischen Lebenswelt. Im Zentrum steht dabei die Skulptur in ihren verschiedenen Ausprägungen, aber auch die Fotografie, die von Düsseldorf aus ihre endgültige Positionierung als Bildende Kunst weltweit durchsetzt.
„War der Neo-Expressionismus wirklich der Ausweg aus der Krise der Moderne?“, fragt Kurator Julian Heynen: „Die Ausstellung zeichnet ein anderes Bild. Sie möchte eine reflektierende und sinnliche Kunst auf der Höhe des Epochenumbruchs der so genannten Postmoderne zeigen – und zwar in ihrer Vielfalt und in ihren Divergenzen.“
„Auswertung der Flugdaten“ wirft einen konzentrierten Blick auf ein Jahrzehnt, in dem die Düsseldorfer wie die deutsche Kunst von großer internationaler Bedeutung waren. Alle gezeigten Werke stammen aus den 80er Jahren; sie gehören zu den Schlüsselarbeiten, mit denen die Künstler damals das erste Mal an eine größere Öffentlichkeit traten. Die Ausstellung demonstriert, wie die Künstler in der „neuen Unüber- sichtlichkeit“ nach dem Ende der Avantgarden zentrale Aspekte der modernen Kunst neu interpretiert und somit bis heute wirkende Impulse für die nach-moderne Situation geben. (K21)

                                                                                                                                                                      
Beteiligte Künstler:
Richard Deacon ▫ Peter Fischli & David Weiss ▫ Katharina Fritsch ▫ Isa Genzken ▫ Ludger Gerdes ▫ Andreas Gursky ▫ Candida Höfer ▫ Harald Klingelhöller ▫ Jeff Koons ▫ Reinhard Mucha ▫ Thomas Ruff ▫ Thomas Schütte ▫ Cindy Sherman ▫ Thomas Struth ▫ Jeff Wall ▫ Franz West

Zur Ausstellung erscheint die Publikation

Es geht voran. Kunst der 80er.

Eine Düsseldorfer Perspektive, eine Dokumentation zur Düsseldorfer, deutschen und internationalen Kunstszene der 80er.
Autorin: Brigitte Kölle.
Titel der Ausstellung nach dem gleichnamigen Gedichtband von Thomas Kling: "Auswertung der Flugdaten" © 2005 DuMont Buchverlag.

 

In der Dauerausstellung: Christian Boltanski, El Caso (1988)
In der Dauerausstellung: Christian Boltanski, El Caso (1988)

 

2. Katharina Sieverding. Projected Data Images
    Eine Ausstellung des imai – inter media art institute im NRW-Forum
    11. September bis 21.November 2010 im NRW-Forum


Als Stiftung für Medienkunst präsentiert das imai – inter media art institute das neue Werk „Projected Data Images“ (2010) von Katharina Sieverding. Sie nimmt wie kaum eine andere in Düsseldorf verortete Künstlerpersönlichkeit den spannungsvollen Transfer der Medien durch verschiedene Produktions- formate in ihr Werk auf. Seit mittlerweile vier Jahrzehnten zählt die international renommierte und vielfach ausgezeichnete Künstlerin zur Avantgarde dieser Stadt.
Katharina Sieverding konzipiert eigens für das imai im NRW-Forum eine Ausstellung, in der ihr mehr als 40jähriges Fotoarchiv mit modernster Projektionstechnik künstlerisch vorgestellt wird. Circa 1.800 analoge Fotografien der Künstlerin werden in digitale Bildmontagen eingeflochten,
die in einem wandfüllenden, sich stetig verändernden Projektionsfries gleichsam in kinematografische Strukturen übersetzt werden.

Die Bildsequenzen werden sowohl aus Fotografien gespeist, die bereits in frühere Fotoserien Eingang fanden, als auch aus bislang unveröffentlichtem fotografischem Material. Bildliche Verweise auf Sieverdings Jahre an der Düsseldorfer Kunstakademie und ihre Begegnung mit in Düsseldorf tätigen Künstlern, wie etwa Joseph Beuys, Marcel Broodthaers, James Lee Byars,

Nam June Paik, werden einfließen. Der Ausstellungsbesucher wird in einen projizierten, dynamischen Bildraum eintauchen, in dem wechselnde Bildkonstellationen ein komplexes visuelles System aus Bezügen und Assoziationen entwerfen.
Das imai ist eine Stiftung für Medienkunst mit einer repräsentativen Sammlung, einem Studienschwerpunkt zur Konservierung und Restaurierung dieser Kunstgattung sowie einem in Deutschland einzigartigen Vertriebs- programm. Über 3.000 Werke geben einen Überblick von der Frühzeit der Medienkunst in den 1960er Jahren bis in die Gegenwart. Gut ein Drittel davon kann im öffentlich zugänglichen Online-Katalog angeschaut werden.

Im NRW-Forum organisierte das imai bisher die Ausstellung „Crossing the Screen“ (2006) und Gary Hill „Strange Trajectories“ (2007).

                                                                                                                                   Imai – NRW-FORUM

 

oben und unten: Katharina Sieverding. Projected Data Images
oben und unten: Katharina Sieverding. Projected Data Images
Foto: Julia Schneider
Foto: Julia Schneider

 

3. Der Rote Bulli. Stephen Shore und die Neue Düsseldorfer Fotografie

    im NRW-Forum bis 16. 1.2011.

 

Teilnehmende Künstler: Stephen Shore ▫ Bernd und Hilla Becher ▫ Thomas Struth ▫ Axel Hütte ▫ Tata Ronkholz ▫ Miles Coolidge ▫ Martin Rosswog ▫ Thomas Ruff ▫ Candida Höfer ▫ Claus Goedicke ▫ Simone Nieweg ▫ Stefan Schneider ▫ Kris Scholz ▫ Wendelin Bottländer ▫ Elger Esser ▫ Andreas Gursky ▫ Boris Becker ▫ Bernhard Fuchs ▫ Laurenz Berges ▫ Andi Brenner ▫
Volker Döhne ▫ Claudia Fährenkemper ▫ Matthias Koch.

 

Bilder vom Besuch der drei Ausstellungen


 

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