Atelierhaus extern 2007-2009

Exkursionen und Ausstellungsbesuche


Die grünen Titel sind Inhaltsangaben und keine Links zu den Themen auf dieser Seite.

 

1. Ein Paar linker Schuhe - Reality Check in East-Europe, Bochum

 

2. Museum Abteiberg in Mönchengladbach

 

3. Sonic Youth etc.: Sensational Fix, Düsseldorf

 

4. 1968. Die Große Unschuld, Bielefeld

 

5. Andreas Gursky in Krefeld

 

6. Julia Stoschek Collection, Number Two: Fragile

 

7. skulptur projekte münster 07

 

PPP:  2009 / 2010 / 2011 / 2012 / 2013 / 2014

 

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Ein Paar linker Schuhe - Reality Check in East-Europe im Kunstmuseum Bochum

Besuch der Ausstellung am letzten Ausstellungstag, 2. August 2009

 

Der Philosoph Boris Buden veranschaulicht in seinem Buch ›In den Schuhen des Kommunismus‹ die gegenwärtige Situation in den Ländern des ehemaligen Ostblocks mit einem Fund im Warschauer Museum des Kommunismus: Dort sind ein Paar linker Schuhe ausgestellt, die Mitte der fünfziger Jahre als Prämie für gute Arbeitsleistung verliehen wurden. Diese widerspruchsvolle Metapher regte zu einem Ausstellungskonzept an, das sich als künstlerischer Diskurs zu diesem Thema versteht (...)

Im Rahmen des Kooperationsprojektes der Kunststiftung NRW und des Goethe-Instituts >>Europäische Partnerschaften 2009/2010<< zeigte das Kunstmuseum Bochum gemeinsam mit dem Museum für zeitgenössische Kunst in Zagbreb aktuelle Kunst aus ehemals >>kommunistischen<< Ländern.

In Zeichnungen, Fotos, Videos, Installationen und Performances setzen sich Künstler aus Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Estland, Kroatien,
Moldawien, Österreich, Polen, Slowenien, Tschechien und Ungarn mit Geschichte und aktueller Situation ihrer jeweiligen Heimat künstlerisch auseinander.
Künstler: Sějla Kamerić, Nedko Solakov, Via Lewandowski, Jaan Toomik, Milivoj Bijelić, David Maljković, MladenStilinović, Dalibor Martinis, Andrea Kulunčić, Sanja Iveković, Zlatko Kopljar, Pavel Braila, Andreas Fogarasi, Miroslaw Balka, Miha Turšič, Dunja Zupančič, Dragan Živadinov, IRWIN, Kateřina Šedá


                                                                                                                            Kunstmuseum Bochum

 

Kunstmuseum Bochum
Kortumstraße 147                         Öffnungszeiten:
44777 Bochum                             Di–So 10–17 Uhr und Mi 10–20 Uhr

Bilder vom Ausstellungsbesuch am 2.August 2009

(34 Bilder)

Museum Abteiberg in Mönchengladbach 28.6.2009

STÄDTISCHES MUSEUM ABTEIBERG
Abteistr. 27
41061 Mönchengladbach


Gregor Schneider END

bis 1.August 2009

Gregor Schneider, END
Gregor Schneider, END

Gregor Schneider baute vor dem Museum Abteiberg an der Abteistraße eine ca. 14 Meter hohe, schwarze begehbare Außenskulptur, die mit dem Museum verbunden ist. Der Besucher wird durch eine schwarze Öffnung geführt. Diese Schwärze entzieht jegliches Ortsgefühl, sie bewirkt eine Erfahrung totaler Verlorenheit, in der jeder Besucher damit konfrontiert ist, die Wände eines Ganges abzutasten und sich in eine absolute Dunkelheit hineinzuwagen, um schließlich einen neuen Eingang in das Museum Abteiberg zu entdecken. Auch die dahinterliegenden

Ausstellungsräume sind vollkommen abgedunkelt, ihre Architektur verflüchtigt sich zu einem schwarzen unfassbaren Nichts. Derart empfindsam gemacht, betritt der Besucher eine neuartige, von Gregor Schneider entworfene Sammlungspräsentation mit originalen Räumen aus dem Haus u r.
Ausgehend von der Erwerbung des Raums "Kaffeezimmer", die nun- mehr durch großzügige Förderung der Kulturstiftung der Länder, des Landes NRW und der Stiftung für Kultur und Wissenschaft der Stadt- sparkasse Mönchengladbach gelang, entwickelte Gregor Schneider eine Konstellation von vier Räumen, die sich im Inneren des Museums an den Tunnel END anschließen.

                                                                                                                 Städtisches Museum Abteiberg

 

►Luis Jacob
7 Pictures of Nothing Repeated Four Times, in Gratitude
21. Juni - 16. August 2009

 

Luis Jacob, 7 Pctures of Nothing, In Gratitude (links), They Sleep With One Eye Open, 2009 (rechts)
Luis Jacob, 7 Pctures of Nothing, In Gratitude (links), They Sleep With One Eye Open, 2009 (rechts)

Der in Toronto lebende Künstler Luis Jacob (*1970 in Peru) ist nicht nur bildender Künstler, sondern auch Lehrer, Autor und gesellschaftlicher Aktivist. Seit seiner Teilnahme an der Documenta 12 in Kassel ist eine große internationale Aufmerksamkeit für sein Werk entstanden. Das besondere Charakteristikum des interdisziplinären und multimedialen Werks von Luis Jacob liegt in seiner Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Bedeutung von Kultur, konkreter ausgedrückt: mit der Utopie der Bildenden Kunst, einflussreich für die Formung der Gesellschaft zu sein.
„7 Bilder von Nichts viermal wiederholt, in Dankbarkeit“, lautet der mysteriöse Titel seines Projekts für den Abteiberg, seiner erster Museumsausstellung in Deutschland. Im großen Wechselaus- stellungsraum inszeniert Luis Jacob eine atmosphärische Nachbildung des Werks von Mark Rothko, einem der berühmtesten abstrakten Expressionisten, dessen gegenstandslose Malerei bis heute unverminderte Faszination auslöst. In vier Kabinetten werden die großformatigen Gemälde ausgestellt, eines von ihnen wird als ein dunkler Raum gestaltet, in dem die Betrachter durch Schwarzlicht illuminierte abstrakte Formen und Farben erleben. Die Beziehung zwischen Objekt und Betrachter soll hier in einer fast surrealen Steigerung erfahrbar werden: als eine dunkle und verführerische Magie. Jacobs neue Gemälde zitieren die Mark Rothkos berühmt gewordene Kapelle in Houston, gleichermaßen erinnern sie an die Funktion des Museums als einen Ort der Transzendenz.

 

Bilder vom Museumsbesuch (119 Bilder):

SONIC YOUTH etc. : SENSATIONAL FIX < in der Kunsthalle am Grabbeplatz und im KIT – Kunst im Tunnel.

Besuch der Ausstellung in Düsseldorf am 19.April 2009

Kunsthalle Düsseldorf
Grabbeplatz 4
und
KIT – Kunst im Tunnel
Mannesmannufer 1b


SONIC YOUTH etc. : SENSATIONAL FIX
31. Januar - 10. Mai 2009

Die Ausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf und im KIT — Kunst im Tunnel widmete sich der experimentellen Gitarrenband Sonic Youth, die seit ihrer Gründung im Jahr 1981 in der Musik- und der Kunstszene stilbildend war. Sichtbar wird dies durch die zahlreichen gemeinsamen Projekte der Bandmitglieder mit Künstlern, Filmemachern, Designern und Musikern, aber auch durch Kunstwerke, die von Sonic Youth für die Ausstellung ausgewählt wurden. Die interdisziplinäre Schau erzählt eine alternative Geschichte der zeitgenössischen Kultur, die vom Aufstand der Teenager, von jugendlicher Rastlosigkeit, von Ruhmessucht und Identitätsfindung, Geschlechterrollen, Sexualität und Religion handelt.

 

Roger Helmig schon damals (1992) mit einem Sonic Youth-Album
Roger Helmig schon damals (1992) mit einem Sonic Youth-Album

Fotos vom Ausstellungsbesuch in der Kunsthalle und im "KIT"

(38 Bilder)

Atelierhaus extern: Besuch der Ausstellung "1968. Die Große Unschuld" am 15. März 2009 in Bielefeld

Die Zahl der Fotos der ausgestellten Werke könnte größer sein, leider ist das Fotografieren in den Ausstellungen meistens nicht erlaubt, die Bilder mache ich dann "heimlich" mit einem Fotoapparat, der in meine Hosentasche passt. In Bielefeld wurde ich von einer Aufseherin aufgefordert, meine Bilder von der Kamera zu löschen.

 

(25 Bilder)

1968. Die Große Unschuld

"Richtungen funktionieren nicht mehr; und auch die lineare Geschichts- entwicklung ist etwas zerfasert”, hatte Donald Judd bereits 1965 analysiert und damit ein künstlerisches Unbehagen diagnostiziert.

Es sollte in den folgenden Jahren zu einem Kunstimpuls führen, der mit dem Begriff der „Großen Unschuld” gefasst wird. Die Künstler entdecken neue Tätigkeitsfelder im Außenraum (Land Art), neue Materialien (Arte Povera) und auch ein neues konzeptuelles Bewusstsein ihrer Arbeit (Conceptual Art). Vertreter der Minimal Art übergeben die manuelle Kunstproduktion an Fachbetriebe. Sie wollen nicht mehr im gesetzten Rahmen funktionieren, den Harald Szeemann 1969 als „das ‚Dreieck’, in dem sich Kunst abspielt – Atelier, Galerie, Museum” bezeichnet, sondern ihre eigenen Gesetze aufstellen.

Sie selbst bestimmen die Vermittlungsformen und die Kunsträume. Somit wird das ganze Kunstsystem neu justiert. Die „Große Unschuld” bezeichnet die sowohl naive als auch selbstbewusste Haltung, mit der sich Künstler ins Zentrum dieses Dreiecks stellen, um von nun an als Gesetzgeber ihrer Arbeit zu fungieren. Viele Künstler misstrauen den hehren Kunstgattungen Malerei und Skulptur. Stattdessen befragen die Performance-Künstler ihren Körper wie Vito Acconci oder VALIE EXPORT. Künstlerinnen stellen ihr Geschlecht und die damit konnotierten Zwänge ins Zentrum ihrer radikalen Werke (Louise Bourgeois, Yayoi Kusama).

Indem sich die Künstler bei ihrer Suche nach Authentizität auf sich und ihre Erfahrungen konzentrieren, beginnen sie einen moralischen Dialog mit sich selbst. Ihre Kunst erscheint als individueller, radikal autonomisierter Zugriff auf Raum und Zeit. „Unschuldig” bleibt der Künstler insofern, als er sein Tun ironisiert und sich fortlaufend selbst in Frage stellt (Sigmar Polke, Bruce Nauman). Aus dieser Autonomisierung des Individuums um 1968 resultiert der große Wandel der Kunst- geschichte. Die Märkte wachsen infolge dieses Impulses in zuvor nicht gekanntem Ausmaß, die globale zeitgenössische Kunstkultur entsteht.

Ob man hinter „Die Große Unschuld” ein Frage- oder ein Ausrufezeichen setzen sollte, klären ca. 350 Werke von 150 Künstlern, die die drei Etagen des Philip Johnson-Baus füllen werden. „1968. Die Große Unschuld” analysiert amerikanische, europäische und asiatische Künstler ebenso wie visionäre Architekten am Beispiel von rund 300 Werken.

Das dazugehörige Buch erscheint bei DuMont und wird zum Preis von 28,00 Euro während der Ausstellungszeit im Museum verkauft. Es wird von der Ernst von Siemens Kunststiftung gefördert. Die Ausstellung wird finanziell von der Kunststiftung NRW, der Kulturstiftung der Sparkasse Bielefeld, den Stadtwerken Bielefeld, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft ermöglicht.

 

                                                                                                                          Text: Kunsthalle Bielefeld

Andreas Gursky im Haus Lange und Haus Esters in Krefeld, Exkursion Januar 2009

 

Andreas Gursky fotografiert Landschaftern, Architektur und Innenräume. Im Zentrum steht der in ihnen lebende Mensch. Das Großformat ermöglicht die extrem hohe Auflösung seiner Bilder. 

Seit Anfang der 90er Jahre nutzt er die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung, erzeugt Montagen, die durch die scheinbare Wirklichkeitstreue und die Größe, oft mehrere Meter, irritieren. In seinen neueren Bildern befreit er sich von der Zentralperspektive, wodurch alle Bildelemente gleichwertig erscheinen. Oft sind zeitlich auseinanderliegende Dinge in einem Bild vereint. "Wirklichkeit ist überhaupt nur darzustellen, indem man sie konstruiert", sagt Gursky.

Gurskys Fotografien erreichen auf dem internationalen Kunstmarkt Spitzenpreise.

Für die Ausstellung in Krefeld hat Gursky einige der großformatigen Bilder auf ein kleineres Format gebracht, was diese Gesamtschau hier überhaupt erst möglich gemacht hat.

 

Zum Vergrößern auf ein Bild klicken.

Julia Stoschek Collection, Number Two: Fragile, Exkursion November 2008

Das Ausstellungsgebäude in Düsseldorf-Oberkassel, auf dem Dach, in dem Glaspavillon, befindet sich das Privat-Loft der Sammlerin.
Das Ausstellungsgebäude in Düsseldorf-Oberkassel, auf dem Dach, in dem Glaspavillon, befindet sich das Privat-Loft der Sammlerin.


Für Ausstellungsbesuche ist eine Anmeldung erforderlich.

Der Eintritt zu den Ausstellungen ist frei, eine Führung gibt es kostenlos dazu.

Die Sammlung Stoschek widmet sich der Medienkunst (Film, Video, Fotografie und Installation).

 

Number Two: Fragile

 

Ein Hauptwerk der Ausstellung war die Installation Snow White (engl. für Schneewittchen) von Terence Koh. Die Installation war eigens als Unikat für die Ausstellung gestaltet worden. Kern der Arbeit waren die von der Decke herabhängenden Neonröhren, die es durch die Blendung des Lichts dem Besucher fast unmöglich machten, den Raum überhaupt zu betreten. Ein gläserner Sarg und Chrysanthemen aus Porzellan, sowie eine Live-Performance, die in eben diesem Raum aufgezeichnet wurde, komplettierten das „märchenhafte“ Szenario in Anlehnung an eine Oper.

                                                                                  (nach dem Text der Stoschek Collection, gekürzt)

 

Weil das Fotografieren in der Ausstellung nicht erlaubt ist, sind hier nur ein paar Bilder zu sehen:

 

Zum Vergrößern auf ein Bild klicken.

skulptur projekte münster 07

Alle zehn Jahre werden die Skulptur Projekte Münster für 100 Tage ausgerichtet. 2007 fand das Ausstellungsprojekt zum vierten Mal statt. 34 Arbeiten wurden im Stadtraum präsentiert. Das war ein Grund für einen Atelierhaus-extern-Ausflug nach Münster.

 

(37 Bilder)


Atelierhaus -Alte Schule

Äbtissinsteig 6, 45276 Essen-Steele
Tel.+Fax 0201/515592

E-Mail Doris.Schoettler-Boll@t-online.de - www.atelierhaus-essen.de
KUNSTRAUM - ALTE SCHULE - e.V.


                                                                                  

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